Frankfurter Parkgeschichten

Frankfurter Parkgeschichten

 

 

Dass die Geschäfts- und Hochhausstadt Frankfurt am Main auch eine Agglomeration mit zahlreichen großen und kleinen Grünflächen ist, wird den wenigsten Menschen im In- und Ausland bewusst sein. Der vorliegende Band "Frankfurter Parkgeschichten" erzählt daher von den zahlreichen Frankfurter Gärten und Parks, ihren Besitzern, ihren Schöpfern, ihren gartenkünstlerischen Merkmalen und historischen Entwicklungen vom 18. Jahrhundert an. Insgesamt werden 24 öffentlich zugängliche Gärten und Parks in Wort und Bild (aktuelle und historische Abbildungen) präsentiert.

Der Sammelband ist in vier Kapitel aufgeteilt: "Vom Privatgarten zum Stadtgarten: Die Frankfurter Gärten und ihre Besitzer", "Exotische Pflanzen, öffentlichen Gärten und Themengärten", "Neue Gärten in Frankfurt im 20. Jahrhundert" und "Nachbargärten und Kulturlandschaft Frankfurt RheinMain". In 28 Beiträgen - in der Länge genau richtig dosiert - stellen Kennerinnen und Kenner der Frankfurter Gartengeschichte verschiedene Aspekte der Gärten und Parks in Frankfurt vor. Einige Parkgeschichten handeln auch von benachbarten Gärten in der Region, die aber stets mit der Frankfurter Stadtgeschichte zusammenhängen.

Der Großteil der Texte ist so verfasst, dass sie auch Nicht-Fachleute lesen können. Und die Publikation ist auch für jene Menschen interessant, die Frankfurt und dessen Umgebung nicht genau kennen. Von den allesamt guten Beiträgen darf jener von Roswitha Mattausch als Beispiel erwähnt werden: Die Autorin beschreibt mit leichter Feder die Wandlungen des Sommerhoffparks am Mainufer. Aus Sicht des Gartenbaues und der Geschichtsschreibung über Gärtnereien ist der Text von Sylvia Goldhammer über die Gärtnerdynastie Rinz höchst interessant.

Zahlreiche Abbildungen, genaue Quellenangaben und Kennerschaft sind ein großes Plus des Werkes. Da fällt es nicht ins Gewicht, wenn in einem Beitrag das Gartenreich Dessau-Wörlitz in einer Rekordzeit - nämlich zwischen 1769 und 1773 - angelegt worden sein soll (S. 38).

Hervorzuheben sei am Schluss, dass deutlich mehr Frauen als Männer als Autoren beim Band tätig waren.

So manche Leserinnen und Leser werden nach der Lektüre ein anderes Bild von der alten Messe- und Handelsstadt haben: Das Bild der Hochhausstadt bekommt im Kopf - so auch beim Rezensenten - "grüne" Flecken. Und somit haben die beiden Herausgeberinnen ihr Ziel erreicht, welches sie im Vorwort benennen: "die neuen und alten Gärten und Parks in Frankfurt als historische Zeitzeugen wahrzunehmen."

 

Christian Hlavac

 

Evelyn Brockhoff, Heidrun Merk (Hrsg.): Frankfurter Parkgeschichten. Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, Band 74. Gesellschaft für Frankfurter Geschichte e. V. (Hrsg.). Societäts-Verlag. Frankfurt am Main 2014. 231 Seiten. ISBN 978-3-95542-048-2. EUR 29,80 [D]

 

 

 

 

 

 



<< zur Übersicht