Großschutzgebiete

Großschutzgebiete

Instrumente nachhaltiger Entwicklung

Die sieben Aufsätze des vorliegenden Buches sind mehrheitlich aus einer Vortragsreihe an der Universität Bern im Frühjahr 2003 hervorgegangen. Die Hauptfrage, die sich als roter Faden durch das Werk zieht, ist: Wie und was können Großschutzgebiete - insbesondere auch solche nach neuerer Konzeption (z.B. Biosphärenreservate ab der Sevilla-Strategie 1995) - zur nachhaltigen Regionalentwicklung beitragen, nämlich sowohl regionalökonomisch, ökologisch als auch sozio-kulturell? Die Autorinnen und Autoren werten in teils sehr umfassenden und mit zahlreichen aufschlussreichen Daten versehenen Beiträgen die Erfahrungen einer Vielzahl von Schutzgebieten und Schutzgebietstypen (Biosphärenreservate, National-, Natur- und Landschaftsparks) in (Zentral-) Europa aus. Trotz einiger weniger inhaltlicher Fehler - so wird der Großglockner mit einer Höhe von 3.876 m um 78 m "erhöht" (S. 46) oder die falsche Behauptung aufgestellt, die Pflegezone eines Biosphärenreservats sollte als Nationalpark oder Naturschutzgebiet rechtlich geschätzt sein (S. 102) - stellt das Buch eine äußerst interessante Aufstellung von Fallbeispielen und theoretischen Überlegungen für die Zukunft der Regionalentwicklung in und um Großschutzgebieten dar. Fazit vieler Beiträge: Schutzgebiete sollten weniger als Motor, sondern vielmehr als aktiver Teil von nachhaltigen Regionalentwicklungsmaßnahmen betrachtet werden (z. B. Mose, Weixlbaumer S. 89).

P.S. Einige Beiträge sind in ähnlicher, aber kürzerer Form schon im Buch "Großschutzgebiete und Regionalentwicklung" (St. Augustin 2002; siehe Integra 1/2003, S. 30) erschienen.


Christian Hlavac

 

Thomas Hammer (Hrsg.): Großschutzgebiete. Instrumente nachhaltiger Entwicklung. Ökom Verlag, München 2003; 198 S., ISBN 3-936581-19-3; EUR 24,50



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