Zu Fuß um die Welt
Zu Fuß um die Welt
Deutschland, im Jahre 2000: Die Ausstellung über Heinrich Horstmann, den Weltumradler von 1895-1897, fasziniert Historiker, Geographen, genauso wie die breite Öffentlichkeit. Deutschland, im Frühjahr 2003: Das Buch über die Weltfußreise 1895/96 von Heinrich Anton Stupp (1875-1955), genannt Heine, wird präsentiert. Eine Reise rund um den Globus zu Fuß, dies fasziniert heute noch genauso wie vor 107 Jahren. Wie seine Schwiegertochter Birgit im Vorwort schreibt, ist es die Mischung aus Naivität, ausgeprägten Selbstbewusstsein, manchmal Überheblichkeit, manchmal Unterwürfigkeit, die den damals 20-jährigen auf seiner Reise über Russland, Persien, Asien und Nordamerika zurück nach Europa in 492 Tagen begleiten. Birgit Stupp hat aus seinen nur teilweise erhaltenen Aufzeichnungen, Tagebüchern, Fotos und Reiseandenken dieses Buch zu sammengestellt, das sich nur sehr selten wie ein Abenteuerroman liest. Würden die zahlreichen Autogramme und Empfehlungsschreiben - unter anderem vom damaligen amerikanischen Präsidenten - fehlen, könnte man glatt den Eindruck einer "Münchhausiade" gewinnen. Anscheinend bleibt auch in Zeiten von "Alles ist möglich"-Abenteuern eine Spur von Skepsis erhalten. Wahrscheinlich ist diese auch manchmal nötig. Trotzdem: Auf mit dem Lese-Auge um die Welt in 492 Tagen!
Christian Hlavac
Heine Stupp: Zu Fuß um die Welt in 492 Tagen. 1895/ 1896. Herausgegeben von Birgit Stupp. Langen Müller Verlag, München 2003; 202 S., ISBN 3-7844-2885-1; EUR [D] 25,60
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